Dienstag, 23. November 2010

Das letzte Monat ist Vergangenheit

Lang lang ists her. Nach über einem Monat hab ich mich nun entschloßen wieder einen Eintrag zu schreiben.
Das letzte Monat war sehr "interessant". Es hatte vieles. Viel auf und mehr ab. Jetzt gehts hoffentlich wieder bergauf.

Ich war in Graz, in Belgrad und in Pula, hab einen liebgewonnen Freund wieder in die Ukraine verabschiedet und natürlich habe ich mit meinem Papa eine grandiose Reise zu meiner Schwester nach Mexico unternommen.

Nach Graz hab ich einige meiner Erasmuskollegen entführt und außerdem kam uns noch unsere Freundin Cecile aus Belgien besuchen, die gerade in Innsbruck studiert.
Nach einem schönen Tag mit einer Stadtführung und einer äußerst turbulenten Nacht mit zerissener Hose und im Taxi vergessenen Gepäck sind meine Freunde dann am nächsten Tag, begeistert von Graz, wieder nach Zagreb aufgebrochen.
Eugene und ich waren dann noch einen Tag in Judendorf, ehe ich ihn am nächsten Tag nach Wien gebracht habe, von wo er Richtung Kiew gefahren ist.

Mein nächster Stopp war dann Mexico. Nachdem ich mein Gepäck und meinen Laptop und meinen Reisepass wieder vom Taxifahrer bekommen habe, stand der Reise nichts mehr im Weg. ;)
Wir landeten in Mexico City, wo wir auch gleich meine Schwester getroffen haben. Unsere Reise führte uns über MC über Puebla nach Veracruz. Wir lernten eine völlig andere Kultur und nette Menschen kennen. Paco, aus Puebla, reiste 4 Tage mit uns und zeigte uns die Seiten Mexicos, die man als Tourist nicht unbedingt zu sehen bekommt. Danke Paco.

Nach der Geburtstagsfeier meiner Oma und noch einer unverhofft lustigen Nacht beim Gü fuhr ich dann wieder nach Zagreb. Mittlerweile hatte auch meine Uni schon begonnen und ich hab 2 Wochen verpasst, was allerdings überhaupt kein Problem ist. Obwohl Zagreb zwar eine lebenswerte und interessante Stadt ist, zieht es uns an den Wochenenden meist in noch interessantere Städte.
Das nächste Wochenende verbrachten wir dann in Belgrad. Belgrad ist eine erstaunliche Stadt. Ich habe selten so eine belebte Stadt gesehen mit so vielen schönen Frauen. 3 meiner Freunde aus dem Studentenheim sind aus Belgrad und deswegen bekamen wir natürlich nur das Beste zu sehen, größtenteils vom Nachtleben, das sehr vielfältig und eindrucksvoll ist, in 2 Nächten besuchten wir 6 verschiedene Clubs. Aber auch am Tag hat Belgrad einiges zu bieten. Man sieht noch viele Spuren der Natoangriffe. Das beeindruckendste Zeugnis der Bombenangriffe ist der ehemalige Generalsstab, der mitten in der Stadt steht und komplett zerstört ist. Dieses Gebäude ist entweder ein Mahnmal, das an den Krieg erinnern soll oder daran, dass Serbien kein Geld hat, das Gebäude abzureißen.

Zurück in Zagreb besuchten wir dann das Fußballspiel Kroatien gegen Malta. Faaaad.
Letzes Wochenenden machten wir einen Erasmusausflug nach Brijuni und Pula. Auf der größten der 14 Inseln lebte Tito 6 Monate im Jahr. Die Fotoausstellung zeigt sein Leben auf Brijuni und den Empfang der Staatsgäste ua auch Bruno Kreisky. Viele seiner Staatsgäste schenkten ihm auch Wildtiere, das ist auch der Grund warum auf der Insel ein Elefant, Strauße, Zebras und vieles mehr leben.
Danach fuhren wir nach Pula, wo wir das Amphitheater und die Stadt besichtigten. Das war mit Abstand die beste Stadtführung in meinem Leben. Der Führer erzählte 2 Stunden durchgehend entweder Wissenswertes über die Umgebung oder, was noch besser war, Geschichten über das Leben selbst. Das war sehr unterhaltsam, hat mir aber auch sehr weitergeholfen.

Nun bin ich wieder im Zagreballtag, was bedeutet, dass ich gestern bis 21:00 Uni hatte und danach in einer Bar den Abend ausklingen ließ. Das ist das Beste an einer großen Stadt, man findet immer neue Bars. Die Bar gestern erinnert mich sehr ans Gü und auch sein Besitzer ;). Wir waren neben den anderen Gästen ca. 15 Erasmusstudenten in der Bar und tanzten zu irischer Livemusik, auch das ist Zagreb.

Heute wird noch kroatisch gelernt und Fußball geschaut. Typischer Dienstag eben ;).

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei meiner Familie, meinen Freunden und meinen neuen Freunden bedanken, die mich aufgefangen haben, als es mir schlecht ging. DANKE.
Weiters möchte ich mich noch bei meiner lieben Schwester bedanken, die mir über eine sehr schwere Zeit geholfen hat. Und natürlich bei meinem Papa, für diese unglaubliche Reise.

Bis bald. Liebe Grüße aus Zagreb
Christoph

Montag, 11. Oktober 2010

Wochenende in Split

Hi folks.
Ich bin jetzt wieder in Zagreb und hier ist es schon ziemlich kalt. Gestern um diese Zeit sind wir gerade an den Strand gefahren und haben die Sonne genossen.
Am Freitag war Unabhängigkeitstag in Kroatien und das haben wir (Theo aus D, Simon aus F, Ewgen aus der Ukraine und ich) zum Anlass genommen um aus der Stadt in Richtung Süden zu fahren.
Erster Stop war Zadar. Hier schauten wir uns die Stadt an und suchten eine Unterkunft in Split. Zadar ist wirklich sehr schön, da wir aber schon wirklich sonnenhungrig waren, sind wir dann bald weiter nach Split gefahren.
Dort angekommen, holte uns unser Wirt beim Stadion von Hajduk Split ab und brachte uns zu unserem Apartment. In Split hatte es um die 25 Grad und natürlich ließen wir es uns nicht nehmen auch schwimmen zu gehen. War zwar sehr erfrischend, aber es ist schon ein angenehmes Gefühl mitten im Oktober im Meer zu schwimmen, während es in Zagreb 8 Grad hatte.
Was die Uni betrifft gibt es noch nicht viel neues. Ich habe jetzt mit meinen Professoren Kontakt aufgenommen und einige haben auch tatsächlich geantwortet. Wie es aussieht, wissen sie nicht wieviele Studenten in ihrem Kurs sein werden und es auch sein kann, dass ich der einzige Student bin. Was allerdings kein Problem darstellen dürfte, da sie auch bereit sind Einzelunterricht auf einer eher flexibleren Basis zu machen. Was mir sehr entgegenkommt, dann kann ich tatsächlich meine Prüfungen schon im Dezember ablegen und mich im Jänner auf ZGV in Graz konzentrieren.
Diese Woche startet der Kroatisch Kurs, bin schon sehr gespannt und hoffe, dass ich Fortschritte erzielen werde.
Also dann.
Alles gute und bis bald

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Lagebericht aus Zagreb

Nach 1,5 Wochen hab ich mich hier schon eingelebt.
Es ist äußerst eigenartig, dass ich überhaupt nichts zu tun habe.
Während alle anderen schon studieren und täglich auf die Uni gehen, habe ich tatsächlich gar nichts zu tun, was auf Dauer auch fad wird.
Nächsten Montag sollten meine Vorlesungen starten, heute war ich auf der Fakultät und die Vizedekanin hat gemeint, dass es wahrscheinlich noch 10 Tage dauert bis ich einen Stundenplan habe. Außerdem bieten sie erst seit heuer Kurse in Englisch an und wissen nicht, wie groß das Interesse seitens der kroatischen Studenten ist. Das bedeutet für mich, dass ich wahrscheinlich keine richtigen Vorlesungen haben werde sondern eher in Gruppen bis 5 Leuten arbeiten werde bzw. Einzelunterricht habe. ;)
Das alles zusammengefasst bedeutet, dass ich von Mitte Oktober weg bis 20.Dezember Uni haben werde und zwischendrin, so ab 6. november ist eine Woche frei, weil Klausuren sein werden, die mich nicht betreffen und am 26. Oktober werde ich gemeinsam mit Papa nach Mexiko fliegen.
Das heißt, dass ich die kurze Zeit, die ich hier wirklich studieren werde optimal nutzen muss.
Der Kroatischkurs beginnt auch erst nächste Woche, aber heute ist eine Einführungsveranstaltung.

Letztes Wochenende war ich gemeinsam mit 11 anderen Auslandsstudenten in Ljubljana, um uns die Stadt anzusehen und fortzugehen. Die erste Nacht war wirklich nicht sehr angenehm weil wir zu 5. in meinem und zu 7. im anderen Auto geschlafen haben. Aber Ljubljana ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit sehr vielen jungen Menschen und sehr vielen Möglichkeiten fortzugehen.
Dieses Wochenende fahren wir, diesmal nur zu 4. nach Zadar und nach Split, weil das Wetter dort um einiges schöner sein soll und immer Zagreb ist auch fad ;)
Gestern haben wir uns einen Fußball gekauft und waren am Nachmittag dann auch gleich Fußball spielen und danach waren wir zu dritt im Fitnessstudio in unserem Haus. Es kostet 100 Kn im Monat, ist aber trotzdem noch viel zu teuer, ich schätze in diese Geräte hat schon Tito geschwitzt. Aber trotzdem werden wir uns einschreiben. :)

Ich freue mich schon aufs studieren, auch wenn es noch ein paar Tage/Wochen dauern wird.

Alles Gute in die Heimat.
Christoph

Mittwoch, 29. September 2010

Ankunft im Auslandssemester

Alle erzählen immer, wie toll so ein Auslandssemester ist, aber ich muss euch, meiner Meinung nach auch sagen, dass es auch Schattenseiten hat, die natürlich im Laufe der Zeit untergehen. Ich fühlte mich fremd, kannte niemanden, fand zu denen, die ich kannte keinen richtigen Draht und hatte richtige Übelkeitserscheinungen. Ich fühlte mich sinnlos, hatte nichts zu tun, wusste nicht, was ich tun sollte.
Am Abend kam ich dann ins Studentenwohnheim und warf noch schnell einen Blick auf mein Auto. Ein Strafzettel, dachte ich, doch es war eine Nachricht von 2 Grazer Studentinnen, die ich dann auch gleich besuchte und mit denen ich erste Probleme besprach und viel lachte. Diese Begegnung hat etwas verändert. Ich wurde aufgeschlossener und besuchte gleich meine Nachbarn, 3 Jungs aus Pakistan. Danach führte eins zum anderen und im Endeffekt kam ich um 5 Uhr früh mit einem Portugiesen, einem Franzosen und einer Serbin nach Hause, die übrigen aus unserem Stockwerk haben wir vorher schon verloren. :)
Nach 3 Stunden schlaf traf ich dann meinen buddy Manda und wir holten mein X-card und eine Menge an Informationen. Danch trafen wir eine weiter Jusstudentin aus Heidelberg und gingen zur pravnik fakultet, wo uns die Vizedekanin damit überraschte, dass wir die ersten 2 Studenten aus Europa an ihrer Fakultät sind und deswegen wirklich gut behandelt werden. Manchmal war es fast schon unangenehm, denn unsere 2 anderen buddies (ja, wir haben 4) drängelten sich bei jeder Schlange vor mit der Entschuldigung, dass wir internationale Studenten sind. Das führte dann dazu, dass wir überhaupt keine organisatorischen Probleme hatten, während meine beiden Mitbewohner ziemlich geschlaucht von ihrer Tour von Büro zu Büro zurückkamen. Bis auf das, dass ich noch kein Internet habe, läufts bis jetzt super.
Zum Indecks (der kroatischen Version vom UniGrazOnline, nur eben „offline“ und zur X-card erzähl ich an anderer Stelle mehr. Nur so viel: ich hab mit dieser Karte ein Mittagessen und Salat und Getränk um 8kn bekommen.

Internet dank Inder.;)

Ankunft am Balkan

Auch wenn man nicht genau weiß, wo denn der Balkan eigentlich anfängt und sich die Kroaten selbst nicht zum Balkan zählen, sind meine ersten Erfahrungen schon sehr balkanesk.
2, maximal 2,5 Stunden braucht man von Graz nach Zagreb. Aber auch nur dann, wenn die Grenzbeamten in Slowenien nicht gestreikt hätten. So kam ich dann nach über 4 Stunden in Zagreb an und bin mich dann sogleich verfahren, doch wie ich eben so bin, bin ich einfach herumgefahren, bis dann schließlich zufällig mein Buddy, die auf mich wartete, vor mir stand.
Zusammen gings dann Richtung Studentenheim, cvjetno naselje, wie sie sagt, das schönste der Stadt. Ich durfte für 1 halbe Stunde gratis direkt vor dem Studentenheim parken, bis wir meine Sachen ins Zimmer gebracht haben.
Ich wohne im 4. Stock im 8. Gebäude, es stehen drei Betten in meinem Zimmer, davon ist zur Zeit aber nur eines belegt und es ist ziemlich groß, was ich sehr schätze. Allerdings hat Manda jetzt ihre Meinung geändert und das mit dem schönsten der Stadt zurückgenommen.
Nun gings ans Parkticket kaufen. Da das Büro am anderen Ende der Stadt ist hat Manda den „concierge“ gefragt, ob das Büro heute wohl auch offen hat. Im Auto erzählte sie mir dann von ihrem Gespräch und der Mann hat mir einen Tipp gegeben, wo ich gratis parken kann. Während sie mir das erzählte, kam er plötzlich wieder her und sagte, dass wir so nett sind und sie so höflich ist und ich für das nächste Monat gratis drinnen, direkt vorm Studentenheim, stehen kann.
2 Stunden hier, 2 Stunden weg von daheim und die Mentalität ist ganz anders. Im kleinen Rahmen ist das super, aber ich glaube im Großen, kann das verhängnissvolle Auswirkungen annehmen (Hypo Alpe-Adria).
Jetzt muss ich nur noch irgendwie einen Zugang zum Internet bekommen und dann passt alles.